
Bio - Tierhaltung.
Sind diese Tiere glücklicher?
Idyllische Vorstellung vs. Realität
Wenn wir an Bio-Tierhaltung denken, haben viele von uns Bilder von Kühen auf saftigen Wiesen, Hühnern, die fröhlich im Sand scharren, und Schweinen, die sich im Schlamm suhlen, vor Augen. Doch wie sieht die Realität wirklich aus?
Die Richtlinien für die biologische Tierhaltung klingen zunächst vielversprechend: Tiere haben mehr Platz im Stall, müssen Zugang zur Weide oder einem Auslauf haben und bekommen gentechnikfreies Futter. Eingriffe wie das Kürzen von Schnäbeln oder Schwänzen sind verboten, und Medikamente dürfen nur eingeschränkt eingesetzt werden.
Verglichen mit der konventionellen Massentierhaltung hört sich das eindeutig besser an. Aber der Schein trügt. Oft gibt es in der Praxis nur geringe Unterschiede.
„Auslauf“ bedeutet in vielen Fällen nicht, dass Tiere auf einer Wiese grasen oder im Freien sind. Häufig handelt es sich um überdachte Spaltenböden, die wenig mit einer natürlichen Umgebung zu tun haben.
Milchproduktion vor Tierwohl
Auch bei Bio-Kühen bleibt die Milchproduktion das oberste Ziel. Um diese aufrechtzuerhalten, müssen sie alle neun Monate ein Kalb gebären. Das Kalb wird oft direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt – ein enormer Stress für beide. Die Kälber werden dann oft einzeln und isoliert gehalten.
Ein Leben für die Eierproduktion
Legehennen haben es ebenfalls nicht leicht: Pro Quadratmeter sind bis zu sechs Tiere erlaubt, und jede Henne legt im Schnitt 270 Eier im Jahr. Zum Vergleich: In der Natur wären es nur etwa 20 bis 30 Eier pro Jahr. Diese extreme Belastung geht nicht spurlos an den Tieren vorbei.
Leid kennt keine Haltungsform
Ob Bio oder konventionell – der Weg zum Schlachthof bleibt für viele Tiere ein Albtraum. Sie werden stundenlang transportiert, oft unter schlechten Bedingungen, die zu Verletzungen oder sogar Todesfällen führen. Und auch die Schlachtung selbst ist für die Tiere eine Qual, unabhängig von der Haltungsform.
Natürlich bietet Bio-Tierhaltung in einigen Bereichen Vorteile. Aber reicht das? Wenn wir wirklich etwas für die Tiere, die Umwelt und vielleicht sogar uns selbst tun wollen, müsste sich die Landwirtschaft grundlegend verändern.
Pflanzenbasierte Zukunft: Ein Weg zu mehr Tierwohl, Nachhaltigkeit und Gesundheit
Ein Umstieg auf pflanzenbasierte Landwirtschaft hätte viele Vorteile.
Mehr Tierwohl: Weniger oder keine Tiere in der Landwirtschaft bedeutet weniger Leid.
Bessere Umweltbilanz: Pflanzliche Ernährung verbraucht weniger Ressourcen und verursacht deutlich weniger Treibhausgase.
Gesundheit: Eine pflanzenbetonte Ernährung kann das Risiko für viele chronische Krankheiten senken.
Der Gedanke an glückliche Bio-Tiere auf der Weide ist schön – aber oft nicht mehr als eine Illusion. Wer sich für mehr Tierschutz, Nachhaltigkeit und Gesundheit einsetzen möchte, sollte den Blick über die Bio-Landwirtschaft hinaus richten. Vielleicht ist der Weg zu einer pflanzenbasierten Zukunft genau das, was wir brauchen – für die Tiere, den Planeten und uns selbst.

