
Honig.
Warum ist Honig nicht vegan?
Mehr als nur ein süßer Snack
Honig ist mehr als nur ein süßer Brotaufstrich. Für Bienen ist er ein unverzichtbarer Vorrat, den sie selbst produzieren, um ihren Energiebedarf zu decken. Besonders im Winter sichert der Honig ihr Überleben, liefert wichtige Nährstoffe und stärkt das Immunsystem der Tiere. So sind Bienen besser gegen Krankheiten wie die gefährliche Varroamilbe gewappnet.
Doch in der Honigproduktion wird ihnen dieser kostbare Schatz entzogen und durch eine nährstoffarme Zuckerlösung ersetzt. Diese liefert zwar Kalorien, aber keine essenziellen Vitamine oder Enzyme, die Bienen gesund halten. Das macht sie anfälliger für Krankheiten – ein harter Schlag in Zeiten des globalen Bienensterbens.
Bienen als Nutztiere
Die moderne Imkerei erinnert in vielen Punkten an die industrielle Landwirtschaft. Bienen werden gezüchtet und ihre Lebensbedingungen angepasst, um den Honigertrag zu maximieren. Dabei wird auch vor fragwürdigen Methoden nicht zurückgeschreckt: Den Königinnen werden oft die Flügel gestutzt, damit sie im Stock bleiben. Ihre künstliche Befruchtung erfolgt, indem Drohnen zerdrückt werden, um an deren Samen zu gelangen.
Zwar können Königinnen bis zu fünf Jahre alt werden, doch in der Praxis werden sie häufig nach ein bis zwei Jahren ersetzt – vor allem in der industriellen Imkerei im Ausland. Denn eine junge Königin bedeutet oft mehr Nachwuchs und damit höhere Produktivität.
Stress und Leid in der Honigproduktion
Die maschinelle Honigentnahme ist ein weiterer Punkt, der den Tieren zusetzt. Viele Bienen werden dabei verletzt oder getötet. Das Einräuchern des Bienenstocks, das die Tiere glauben lässt, es gäbe einen Waldbrand, verursacht zusätzlichen Stress. In der industriellen Imkerei kommt es außerdem häufig vor, dass Bienenvölker über den Winter vernichtet werden, weil dies kostengünstiger ist, als sie durchzufüttern. Methoden wie Ersticken, Verbrennen oder Aussetzen sind dabei keine Seltenheit.
Besser, aber nicht perfekt
Auch die Bio-Imkerei setzt auf strengere Standards. So dürfen die Bienen einen Teil ihres Honigs behalten, und die Vernichtung ganzer Völker ist verboten. Dennoch bleibt auch hier der Großteil des Honigs den Menschen vorbehalten, und das Einräuchern gehört weiterhin zum Standard.
Importhonig: Das nächste Problem
Besonders problematisch: Rund 70–80 % des konsumierten Honigs stammen aus dem Ausland, wo die Produktionsstandards oft noch niedriger sind. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie wertvoll Honig für Bienen ist: 12 Bienen arbeiten ihr gesamtes Leben, um gerade einmal einen einzigen Teelöffel Honig zu produzieren.
Gut für Bienen und Umwelt
Wer den Schutz der Bienen unterstützen möchte, kann auf pflanzliche Alternativen umsteigen. Agavendicksaft, Ahornsirup, Löwenzahnhonig oder Apfel- und Birnendicksaft bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, Gerichte zu süßen, ohne den Tieren zu schaden. Auch Zuckerrüben-, Dattel- oder Reissirup sowie Kokosblüten- und Dinkelsirup sind nachhaltige Alternativen, die lecker und vielseitig einsetzbar sind.
Honig ist ein Produkt, das mit erheblichem Aufwand und großem Einsatz von Bienen entsteht. Wer sich für den Schutz dieser faszinierenden Tiere einsetzen möchte, sollte seinen Konsum kritisch hinterfragen und gegebenenfalls auf pflanzliche Alternativen umsteigen. Denn jede Entscheidung, die wir treffen, hat Auswirkungen – auch auf das Überleben der Bienen.

![MORE THAN HONEY [Trailer]](https://i.ytimg.com/vi/KTRGqm2_UJ4/mqdefault.jpg 1x, https://i.ytimg.com/vi/KTRGqm2_UJ4/maxresdefault.jpg 2x)
